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03.09.2013

Tiergestützte Therapie in der Scharnhorst Residenz

Hundbesuchsdienst ins Leben gerufen.
Bereits die bloße Anwesenheit eines Tieres sowie der Umgang mit ihm kann unseren Körper positiv beeinflussen und GIückshormone freisetzen...


Hunde im HeimSeit Ende August 2013 geht die Scharnhorst Residenz neue Wege in der therapeutischen Begleitung pflegebedürftiger Bewohner. In Zusammenarbeit mit Frau Martina Lütkens-Albrecht bietet sie einmal wöchentlich eine "tiergestützte Therapie" an.

Tiergestützte Therapieverfahren sind alternativmedizinische Behandlungsverfahren zur Heilung oder zumindest Linderung der Symptome bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen und Behinderungen, bei denen Tiere eingesetzt werden.

Unter "tiergestützt" wird, wie der Begriff es erahnen lässt, der Einsatz von Tieren (in der Scharnhorst Residenz vorerst nur Hunde) verstanden. DasTier besitzt von Natur her einen hohen Aufforderungscharakter und wird schon seit langem vielfach als Entwicklungshelfer und Brückenbauer in pädagogischen und therapeufischen Praxisfeldern eingesetzt. Die tiergestützte Intention erfolgt auf geisfiger, körperlicher und seelischer Ebene. Hierbei sollen bei den Bewohnern vorhandene Fähigkeiten geweckt, stabilisiert und – wenn irgend möglich – auch weiterentwickelt werden. Bei dieser Gelegenheit können Entwicklungsdefizite aufgearbeitet sowie Fähig- und Fertigkeiten in der Gesamtentwicklung zukunftsweisend weiter ausgebildet werden.

Hunde im HeimDas Tier animiert zur Kontaktaufnahme und akzeptiert den Menschen so, wie er ist. Es bewertet sein Gegenüber nicht und es kontrolliert dessen Aussagen nicht nach Inhalt und Kompetenz. Bereits die bloße Anwesendheit eines Tieres sowie der Umgang mit ihm kann unseren Körper positiv beeinflussen und in ihm GIückshormone freisetzen, die sich auf den Menschen gesundheitsfördernd auswirken können. Da Mitteilungen, die mit Emotionen verknüpft werden, länger im Gedächtnis bleiben, ist die Arbeit mit einem freundlichen und sanften Tier ein ideales Fundament für eine adäquate Fortentwicklung des Menschen, auch im Alter.

"Wir versuchen einfach mal etwas Neues," betont Saskia Kelch, die Ergotherapeutin der Residenz. "Wir sind uns bewusst, dass die psoitiven Ergebnisse der tiergestützten Therapie nicht wissenschaftlich bewiesen sind. Aber der positive Einfluss von Tieren auf unsere Bewohnern, insbesondere auf die Dementen und Schwerstkranken, ist uns aufgrund der langjährigen Erfahrungen mit unserem Streichelzoo gut bekannt."

In der Scharnhorst Residenz kommen in einem ersten Schritt die Hündig "Branka" und der Rüde "Sammy" zum Einsatz. Die Hündin ist sanft und sehr ruhig; der Rüde noch sehr jung und lebhaft. Aber gerade er liegt auch gerne einfach bei alten Menschen auf dem Schoss und lässt sich streicheln.

"Es gibt verschiedene Richtungen in der tier- oder hundgestützten Therapie," erklärt Saskia Kelch. "Wir haben uns für dieses Jahr erst einmal auf die so genannte "tiergestützte Förderung" konzentriert, also einen mehr oder weniger klassichen Besuchshundedienst. Wir besuchen verschiedene Bewohner, um gezielte Aktivitäten zur Förderung des Allgemeinbefindens und der Lebensqualität zu gestalten. Wenn wir ausreichend Erfahrungen gesammelt haben, planen wir den wirklichen therapeutischen Ausbau. Es wird auf jeden Fall spannend!"

Scharnhorst Residenz • Rosa-Helfers-Straße 1 • 31785 Hameln • Tel.: 05151 / 10660-0 • Fax : 05151 / 10660-150 • info@scharnhorst-residenz.de