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24.09.2013

Wenn Tansania plötzlich ganz nah ist…

Viel Besuch zur Ausstellungseröffnung
Über 70 Gäste kamen zur Ausstellungseröffnung der Fotoausstellung zugunsten des Hilfevereins Kinder in Tansania e.V.. Ein nachdenklich-fröhlicher Abend mit vollem Erfolg!


Dr. Jeremie 2
Dr. med. Etta Jeremie beim Festvortrag.
"Kumbaya my Lord, kumbaya…"  Afrikanische Klänge hallen an diesem Abend von den Wänden der Scharnhorst Residenz wider. Einige der 70 geladenen Gäste wiegen ihre Oberkörper zur Musik hin und her, trommeln mit den Fingern leise im Rhythmus auf der Armlehne ihres Stuhles, oder lassen sich einfach vom Gesang des Gospelchores "Joyful Voices" aus Deckbergen verzaubern. Am Freitag, 20. September, hatte Heimleiter Ingo Peters gemeinsam mit Dr. Etta Jeremie in das Hamelner Pflegeheim eingeladen. Anlass war die Eröffnung einer Fotoausstellung mit dem Thema "Kinder in Tansania". Die Ausstellung, die insgesamt 41 Bilder umfasst und noch bis Ende Januar 2014 in der Scharnhorst Residenz zu sehen sein wird, wurde an diesem Tag mit einer festlichen Vernissage begonnen. Dabei bekamen die Gäste nicht nur eindrucksvolle Bilder von Kindern aus Karatu, einer Kleinstadt im Norden des Landes, zu sehen, sondern wurden auch musikalisch und kulinarisch reich verwöhnt.

Bereits seit sechs Jahren engagiert sich Dr. Etta Jeremie, ehemalige Chefärztin der Hamelner Kinderklinik, in dem Land, das zu den ärmsten der Welt gehört. "Es ist schön, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind und ich freue mich, so viele vertraute Gesichter zu sehen", begrüßte Etta Jeremie die Gäste in ihrer Funktion als erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins "Kinder in Tansania e.V.". Nach ihrer Pensionierung hatte sie diesen gemeinsam mit Doreen Stodian am 21. März 2007 gegründet. Ursprünglich habe der Verein ausschließlich aus aktiven und ehemaligen Mitarbeitern der Hamelner Kinderklinik bestanden. "Zwischendurch hat es jedoch einige Wechsel gegeben, sodass wir jetzt ein gemischtes, aber weiterhin effizientes Team sind". Inzwischen kümmern sich ein knappes Dutzend Vereinsmitglieder, um mehr als 70 Kinder in Tansania. Das Konzept, das sie dabei verfolgen: "Wir wollen Menschen vom Kleinkindalter bis zum Ende einer Berufsausbildung unter dem Gedanken der Hilfe zur Selbsthilfe fördern und begleiten", sagte Etta Jeremie. Dazu benutze der Verein ausschließlich heimische Ressourcen und Manpower, also Arbeitskraft.

Kind klein
Auch die Kinder kamen auf ihre Kosten.
Schon im November 2007, also kurz nachdem der Verein gegründet wurde, konnten die engagierten Helfer einen ersten Erfolg in Karatu verbuchen und die Kindertagesstätte "Tabasamu Day Care Center" eröffnen. "Dort werden regelmäßig 30 bis 36 Kleinkinder betreut, um sie von der Straße zu  holen", erzählt Etta Jeremie. "Die Kinder bekommen zwei Mahlzeiten pro Tag, gesundheitliche Überwachung und seit dem letzten Jahr auch Frühförderung durch eine Kindergärtnerin". Das zweite große Projekt des Vereins ist das "Tabasamu-Familienhaus". Dort leben derzeit sieben Kinder gemeinsam mit einer Pflegemutter. Etta Jeremie: "Diese Kinder sind Sozialwaisen, die zwar theoretisch noch Familienangehörige haben, um die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen aber niemand kümmern kann." Einige ihrer Schützlinge hätten auch ein Handicap seien jedoch in beiden Einrichtungen gut integriert. Ein Umstand, der in Afrika nicht selbstverständlich ist: "In diesem Land werden Menschen mit Behinderungen häufig weggesperrt und versteckt", weiß Etta Jeremie aus Erfahrung.

„Für uns alle, die wir ehrenamtlich tätig sind, bedeutet diese Aufgabe nicht nur viel Arbeit, sondern wir müssen auch dafür sorgen, dass die laufenden Kosten für unsere Projekte gedeckt sind“, erklärte die Vereinsvorsitzende. Und die würden sich mittlerweile auf rund 25 000 Euro pro Jahr belaufen. Deshalb nutze sie die Gelegenheit in der Scharnhorst Residenz und bedankte sich nicht nur herzlich bei allen Unterstützern des Vereins, sondern warb auch gleich für weitere finanzielle Hilfen. „Obwohl ich finde, dass wir in den wenigen Jahren schon Vieles erreicht haben, gibt es natürlich zahlreiche weitere Pläne und Wünsche, wie beispielsweise eine autarke Wasserversorgung oder einen richtigen Spielplatz“.

Heimleiter 2
Das Spendensparschweinchen wandert.
Ob es an der mitreißenden Musik des Gospelchores, oder den vielen kleinen, afrikanischen Köstlichkeiten lag, die Heimkoch Thomas Berger für die Gäste vorbereitet hatte: Am Ende der festlichen Vernissage waren nicht nur die Gäste begeistert, auch Etta Jeremie strahlte:  In dem kleinen rosa Spendenschwein, für das Heimleiter Ingo Peters auf so charmante Art und Weise geworben hatte,  befanden sich 717 Euro. „Ich zahle den Betrag gleich auf unser Vereinskonto ein“, bedankte sich Etta Jeremie einen Tag später für den wunderbaren Abend und die große Spendenbereitschaft. 

Jennifer Bremer

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